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KI-Ketzerei Log 21 - Sareth / NPCs - Druckversion

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KI-Ketzerei Log 21 - Sareth / NPCs - Sareth - Sun-Sep-2024

*** Spiros Alpha / Alter Bunker unter dem Luftschiffhafen ***

Dadvin, der bolianische Ensign, dessen Lebenszeichen LaSalles Tricorder kurzzeitig ausgewiesen hatte, schloss das alte Schott hinter sich und stieg die quietschende Metalltreppe weiter abwärts. Dabei befreite er sich von dem Umhang mit Kapuze und der Atemmaske, die sein fremdes Äußeres verborgen hatte. Schlechte Luftqualität und Maskenverordnungen hatten eben auch was Gutes, dachte er. Ansonsten hätte ich hier unten hocken bleiben müssen…

Captain Van Rooyen und seine Gruppe der Crew der Feynman hatten vor knapp drei Wochen hier Zuflucht gesucht, nachdem der eigentlich geplante Weg in ein unbewohntes Areal durch größere Überschwemmungen abgeschnitten gewesen war. Die Scanergebnisse hatten hier ein größeres Tunnelsystem ausgewiesen, was recht vielversprechend ausgesehen hatte.
Dies hatte sich bald als unterirdische Wartungs- und- oder Bunkeranlage herausgestellt, die vermutlich mit dem hier früher befindlichen Militärflughafen in Zusammenhang gestanden hatte. Vergilbte Pläne in brüchigen Plastikhüllen an den Wänden wiesen noch Terminals, Startbahnen, Servicehookups und ähnliches aus. Oberirdisch war nicht davon mehr zu sehen. Eine weitläufige Halle mit Gaststätte, Wartesälen verschiedener Klassen und Gepäckabfertigung stand den Passagieren der Luftschiffe zur Verfügung, von denen bei der Ankunft der Sternenflottenoffiziere vier startbereit gewesen waren.

Dadvin hätte zu gern diese antike Flugtechnik näher untersucht. Schließlich kam er aus einer alten Luftfahrtfamilie auf Bolarus! Aber gemäß der Ersten Direktive war natürlich jeder Kontakt zu vermeiden. So hatte er sich nur nachts einige Male heimlich heraus geschlichen, um wenigstens Holofotos zu machen. Diesmal aber war er in offizieller Mission als Techniker mit dem Spezialgebiet historische Technik unterwegs gewesen.

Der junge Bolianer brachte die letzten Meter eines engen Korridors im Licht seines Handscheinwerfers hinter sich, öffnete ein weiteres Schott und befand sich im Hauptraum, der ihm und 12 weiteren Crewmitgliedern Unterschlupf bot. Sie hatten einen tragbaren Generator angeschlossen, aber um Strom zu sparen, war das Licht nur gedämpft. Ein heller Spot umrahmte nur den – defekten – Transmitter, an dem Van Rooyen und eine dunkelhäutiger Technikerin gerade arbeiteten.

Der Captain der Feynman sah auf.
„Willkommen zurück, Ensign! Ich hoffe, Sie konnten die Kupferdrahtspulen auftreiben?“

„Ja, Sir.“ Dadvin reichte ihm eine kleine Papiertüte mit drei winzigen Spulen. „In einer Uhrmacherwerkstatt. Zum Glück hat das replizierte Geld gereicht.“

Van Rooyen begutachtete das Material. „Sehr gut. Ich denke, damit bekommen wir den Transmitter wieder hin. Wir müssen unbedingt Kontakt zu den anderen herstellen.“

„Da war noch etwas,“ fuhr Dadvin fort, während er ein Rationspaket aus der entsprechenden Box nahm. „Ich hatte eine Energieanzeige auf dem Tricorder, wie von einem Transportervorgang. Ich war gerade durch das erste Schott. Sehen Sie, ich habe die Parameter abgespeichert.“

„Das würde bedeuten, dass schon eine Suchmannschaft der Föderation hier ist. Das mein Notsignal Erfolg hatte… “

Dadvin wollte seinen Tricorder gerade schließen, um sich dem Transmitterteam zu zu gesellen, als ein Warnsignal aufleuchtete. „Captain, ich bekomme Ergebnisse, die auf eine Antimateriereaktion hindeuten!“

„Unmöglich,“ murmelte jemand aus der Crew. „Hier?“

„Eine Fehlfunktion?“ Van Rooyen warf einen Blick auf die Anzeige, dann prüften auch weitere Crewmitglieder auf ihren Tricordern. Es gab keinen Zweifel. In etwa 20 km Entfernung war das Epizentrum des Outputs.

„Ein Schiffsantrieb? Einer Rettungmission?“ mutmaßte jemand. „Vielleicht ein gelandetes Shuttle?“

„Jetzt fallen die Werte wieder. Merkwürdig.“

„Dazu sind die Werte zu erratisch,“ erwiederte Van Rooyen. „Aber als Spiros Alpha vor etwa hundert Jahren seine Kulturrevolution einleitete, waren die Wissenschaftler an einigen Orten dabei, erste Experimente mit Antimateriereaktionen durchzuführen. Es ist möglich, dass irgendwelche Anlagen nicht korrekt versiegelt wurden, oder korrodiert sind.“

„Kann uns das gefährlich werden? Und den Leuten hier?“

„Wenn das Energielevel weiter steigt. Im Moment sind es nur ein paar isolierte Antiprotonen. Wir müssen mehr herausfinden.“

„Wir könnten die Tricorder mit dem Transmitter koppeln,“ schlug Dadvin vor. „Sobald er wieder einsatzbereit ist.“

„Also sehen wir, dass wir ihn einsatzbereit bekommen!“


*** Spiros Alpha / Shazach / Studentenviertel ***

Ich hatte soeben die beunruhigende Nachricht von LaSalle erhalten und mich daraufhin mit Commander Sarek an Bord der Feynman in Verbindung gesetzt.

+Wir nehmen gerade die letzte Kalibrierung unserer Sensoren vor, Admiral,+ antwortete er auf meine Nachfrage. +In dreißig Minuten werden wir in der Lage sein, einen entsprechenden Tiefenscan durchzuführen. Dann kann ich Auskunft über Lage, Gefährdungspotential und mögliche Neutralisierung dieser Antimateriereaktion geben.+

„Gut, tun Sie das prioritär!“

+Selbstverständlich, Admiral.+

Ich konnte förmlich seine Verwunderung fühlen, dass jemand annehmen konnte, dass er diese Aufgabe nicht an erste Stelle setzte. „Konnten Sie weitere Crewmitglieder zurückführen?“

+Dr. Val’Kara ist vor drei Stunden mit fünf weiteren Besatzungsmitgliedern zurück gekehrt. Vierzehn weitere sind noch in ihrem letzten Operationsgebiet. Wir haben immer noch Probleme mit der Energieversorgung der Transporter. Der Ionensturm hat die sekundäre Puffermatrix zerstört. Wir können nur mit einem viertel Kapazität arbeiten, dann brauchen wir zwei Stunden Pause.+

Das waren zumindest weitere Gerettete, um die wir uns keine Sorgen machen brauchten! Sarek versprach, sich sofort zu melden, sobald er genaue Sensordaten hatte. Im Grunde fehlte jetzt nur noch eine Gruppe, die mit einem der Shuttle in der südlichen Hemisphäre gelandet sein musste, und Captain Van Rooyen und die Crewmitglieder bei ihm. Aber vielleicht hatte Chris Reed mit seinem Kontaktversuch zu der Einheimischen unterdessen Erfolg gehabt und konnte eine weitere Spur vorweisen…

Ich ging gerade unsere kartographischen Daten von Spiros Alpha durch, als sich Rufus LaSalle wieder meldete.
+Madame, ich bin jetzt vor der Universität, aber mit Mr. Reed oder Mr. Rabenstein ist derzeit kein Kontakt möglich. Das Literaturfestival in der großen Aula hat bereits begonnen, und sie sind wie geplant dort. Wenn ich sie jetzt anfunke, ist das Risiko einer Entdeckung unkalkulierbar.+

„Können Sie die Antimateriereaktion noch anmessen? Ich bekomme hier keinen Input.“

+Im Moment nicht, nein. Es ist obskur.+

„Obskur. LaSalle, das habe ich von Ihnen noch nie gehört.“

+Wahrscheinlich färbt der hochgelehrte Richard von Rabenstein etwas ab.+ Er räusperte sich. +Nun gut, ich sehe, dass ich ins Gebäude komme und die Lage im Auge behalte.+

„Tun Sie das. Auf der Feynman ist man in etwa fünfzehn Minuten für einen Tiefenscan bereit. Spätestens dann wissen wir mehr.“


(PS: für Richard kommt noch ein Log, spätestens nächstes Wochenende, damit wir auch wissen, warum er mit seinem kulturphilosophischen Hintergrund unbedingt mit auf die Mission musste.)